| ISO-Schnitttoleranztabelle | Stärkentoleranzen für Polycarbonat | Stärkentoleranzen für Plexiglass |
Maßtoleranzen gelten für praktisch alle handelsüblichen Materialien. Die Toleranzen für PLEXIGLAS®, Polycarbonat oder andere Polymere legen den Bereich fest, in dem das tatsächliche Maß liegt und wie weit es vom Nennmaß abweichen darf. In der Praxis geht es darum, dass ein Stück mit einem Maß von 100 mm an bestimmten Stellen 101 oder 99 mm lang sein darf. In diesem Fall beträgt die Maßtoleranz plus/minus 1 %.
Die Toleranzen für PLEXIGLAS® und Polycarbonat beziehen sich auf zwei verschiedene Aspekte. Wir können sie als Schnitttoleranz und Stärkentoleranz definieren. Toleranzen von Polymeren in Bezug auf das Schneiden werden in erster Linie durch die eingesetzte Materialverarbeitungstechnologie und das Entwicklungsniveau der verwendeten Anlagen bestimmt. In unserem Unternehmen verwenden wir unter anderem eine Plattensäge der österreichischen Firma Schelling zum Schneiden von PLEXIGLAS® und Polycarbonat. Sie ist eines der modernsten und präzisesten Geräte ihrer Art, das derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Trotzdem ist eine gewisse Toleranz bei den Abmaßen der aus Polymeren geschnittenen Teile unvermeidlich. Im Falle der von uns verwendeten Plattensäge beträgt die Schnitttoleranz lediglich 0,1 mm pro 3 Meter geschnittenem Material. Beim Laserschneiden von PLEXIGLAS® hingegen beträgt die Toleranz der entstehenden Platte etwa 0,2 mm bei einer maximalen Materialstärke von 25 mm.
Die Toleranzen für Polymere hängen jedoch zum Teil auch von den physikalischen, mechanischen und thermischen Eigenschaften des Materials ab. Zur Vereinheitlichung der Vermarktung von Bauteilen aus unterschiedlichen Kunststoffen wurden internationale Normen der Toleranzen von Werkstoffen eingeführt. Die Toleranzen der Polymere aus unserem Angebot, d. h. von PLEXIGLAS® (extrudiert und gegossen) und massivem Polycarbonat, werden ebenfalls durch solche Normen definiert. Für die von uns angebotenen Elemente aus PLEXIGLAS® und Polycarbonat gilt hinsichtlich der Schnitttoleranzen die Norm ISO 2768-1, die im Folgenden ausführlicher beschrieben wird.
Die Maßtoleranzen gelten auch für die Stärke der angebotenen Platten. Der Unterschied zwischen der Nennstärke und der tatsächlichen Stärke kann aus der Art des Kunststoffs und der vom Hersteller des Plexiglases oder Polycarbonats angewandten Produktionstechnologie folgen. Extrudiertes und gegossenes PLEXIGLAS® haben etwas andere Stärketoleranzen, massives Polycarbonat wieder eine andere. Genaue Informationen zu den Stärketoleranzen dieser Polymere finden Sie nachstehend.
Die Norm DIN ISO 2768-1 ist der Versuch, die Maßtoleranzen von Bauteilen aus verschiedenen Werkstoffen international zu standardisieren. Auch in Polen wurde diese Norm bereits 1999 übernommen. Die Toleranzen der Norm ISO 2768-1 werden in 4 verschiedene Klassen unterteilt:
Wie man sich denken kann, wird die Differenz zwischen den vorgegebenen und den tatsächlichen Maßen in jeder nächsten Klasse größer. Die von uns angebotenen Produkte – zugeschnittene Plexiglassplatten und Platten aus massivem Polycarbonat, entsprechen der mittleren Toleranzklasse nach der Norm DIN ISO 2768-1. Das bedeutet, dass bei einem Auftrag für einen großen, 2000 mm langen Bogen eine Genauigkeit von plus/minus 1,2 mm eingehalten wird. Bei kleinen Teilen, zum Beispiel Formstücken der Länge von 100 mm, beträgt die Toleranz nur plus/minus 0,3 mm. Es ist zudem zu unterstreichen, dass die Toleranzen der Norm ISO 2768-1 für alle Produkte in unserem Sortiment gelten. Diese Toleranzklasse umfasst sowohl Elemente aus extrudiertem und gegossenem PLEXIGLAS® wie auch aus massivem Polycarbonat.
Nachstehend finden Sie auch die Toleranztabelle nach der Norm DIN ISO 2768-1, in der die maximalen Abweichungen für die Intervalle der Nennmaße angegeben sind. Darin sind sowohl die Schnitttoleranzen für die mittlere Toleranzklasse (die für unsere Formstücke gilt) als auch die Toleranzen für andere Klassen im Rahmen dieser ISO-Norm aufgeführt.
Die Frage der Maßtoleranz gilt auch für die Stärke der vom Hersteller gelieferten Platte. Die Stärke des Polycarbonats kann an den einzelnen Punkten der Platte leicht variieren. Dies liegt daran, dass es technisch unmöglich ist, eine perfekt glatte Platte mit einer Stärkentoleranz von nur ein paar Hundertstel Millimetern herzustellen. Die Stärke des Polycarbonats und die Toleranz dieses Maßes sind ebenfalls durch spezifische internationale Normen festgelegt. Im Falle der Stärke des Polycarbonats sind dies die Normen ISO 7823 und PN-EN 16240. Die Stärkentoleranz ist bei dünnen Polycarbonatplatten geringer. Sie beträgt plus/minus 5 % für Polycarbonat mit einer Stärke von 2 bis 5 mm. Für Platten im Bereich von 6 bis 10 mm beträgt diese Toleranz dagegen plus/minus 10 %. In der Praxis bedeutet dies, dass eine 10 mm starke Polycarbonatplatte an manchen Stellen bis zu 11 und mindestens 9 mm stark sein kann.
Die Normen für die Stärke von Kunststoffen gelten natürlich auch für PLEXIGLAS®. Die Stärkentoleranz von PLEXIGLAS® hängt davon ab, ob es sich um extrudiertes PLEXIGLAS® oder um gegossenes PLEXIGLAS® handelt. Einfluss auf den Toleranzbereich hat ebenfalls die Stärke des Acrylglases. Bei extrudierten Plexiglassplatten (XT) mit einer Stärke von bis zu 3 mm beträgt die Toleranz plus/minus 10 %, d. h. maximal 0,3 mm. Bei stärkeren Platten als 3 mm ist die Toleranz geringer und beträgt nur ± 5 %. In der Praxis beträgt die Toleranz bei extrudiertem PLEXIGLAS® mit einer Stärke von 20 mm (dem stärksten Material dieser Art in unserem Angebot) nur 1 mm.
Die Stärke des Plexiglases wirkt sich auch auf die Toleranzen von gegossenen Plexiglassplatten aus. Die Toleranzspanne für die Stärke eines solchen Acrylglases kann mit einer einfachen Formel berechnet werden: 0,4+0,1 x Stärke in mm. Die maximale Stärke von gegossenem PLEXIGLAS® in unserem Angebot beträgt derzeit 6 mm. Es ist daher leicht zu berechnen, dass die Stärkentoleranz von Acrylglas bei diesem Material ± 1 mm beträgt. Wenn Sie also die kleinstmögliche Toleranz wünschen, ist extrudiertes PLEXIGLAS® in der Regel die bessere Wahl.
Was die Stärkentoleranzen betrifft, so unterscheiden sich Kunststoffe und darunter Polymere erheblich von andere Werkstoffen, z. B. Metallen. Erstens besitzen Kunststoffe eine um das Mehrfache höhere Wärmeausdehnung als Metalle. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die Einfluss darauf haben können, dass Kunststoffe eine größere Stärkentoleranz aufweisen. Je nach Art des Kunststoffs sind dies zum Beispiel:
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